Sie schwirrt, sirrt, trillert, flirrt und tost mal mächtig, mal ganz filigran in unseren Ohren. Sie verzaubert katapultierend in ungeahnte Welten, reißt mit in warmen Wogen großer Gefühle, das Leben schwingt in ihr: Musik.
Cornelia Wild (Dr.in phil) vertritt die Professur für Musikpädagogik/Musikvermittlung an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Praktisch wie theoretisch erschließt sie das Feld der Musikvermittlung auf vielfältige Weisen. Ihre bei transcript erschienene Publikation "Atmosphäre komponieren" ist eine grundlegende theoretisch-empirische Arbeit zur Musikvermittlung und zu neuen Konzertformaten und zeitgenössischen Aufführungspraxen. Sie arbeitet mit Künstler*innen und Ensembles zusammen, konzipiert Konzert- und Vermittlungsformate mit diversen Dialoggruppen und in unterschiedlichen kollaborativen Zusammenhängen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind neue Konzert- und Vermittlungsformate, postdigitale Vermittlungspraxen, Aspekte derTeilhabe und Partizipation sowie eine daraus resultierende Konzertästhetik. Cornelia Wild ist Mitautorin im Handbuch Musikvermittlung sowie Mitglied im Forum Musikvermittlung an Hochschulen und Universitäten. Die Arbeit mit Studierenden liegt ihr besonders am Herzen.
Hier bestellen: Atmosphäre komponieren. Spüren und Erleben in neuen Konzertformaten
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-7251-0/atmosphaere-komponieren/
Intensität, Immersion und Partizipation in neuen Konzertformaten – wie man mit Prinzipien der atmosphärischen Musikvermittlung Affektivität erzeugt – Atmosphären gehören zu den grundlegenden Eindrücken eines Konzerterlebnisses, insbesondere bei neuen Konzertformaten mit ihren multidimensionalen, multimedialen und partizipatorischen Ansätzen. Wie aber entstehen Atmosphären, wie können sie bewusst erzeugt werden? Auf Grundlage einer theoretisch-empirischen Analyse veranschaulicht Cornelia Wild die Konzertatmosphäre als Modell, mit dem sich die komplexen ästhetischen Zusammenhänge eines Konzertes erfassen lassen. Mit der atmosphärischen Musikvermittlung stellt sie zudem ein Gestaltungskonzept für die ästhetische Arbeit bereit, in dem das individuelle Erleben der Wahrnehmenden einen besonderen Stellenwert erhält.
Gespräch Treffpunkt Klassik
„Das Publikum zu erreichen ist eine große Aufgabe und ein großes Abenteuer“. In SWR Kultur spreche ich über mein Buch „Atmosphäre komponieren. Spüren und Erleben in neuen Konzertformaten“ und die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, Zugänge zur klassischen Musik zu schaffen.
Herzlichen Dank an Dr. Ulla Zierau vom SWR für die Einladung!
Ab sofort ist das Gespräch in der Mediathek von Treffpunkt Klassik zu finden:
Atmosphäre komponieren - Neue Ansätze der Konzertgestaltung
Neue Konzertformate zeichnen sich durch eine Vielzahl innovativer Ansätze aus: Genregrenzen werden aufgelöst, neue Räume erschlossen, Musik mit anderen Kunstformen in Verbindung gebracht, Interaktionsformen mit dem Publikum an- geregt, soziale Aspekte einbezogen oder gesellschaftliche Themen künstlerisch aufgegriffen. Gerade aufgrund dieser multidimensionalen, multimedialen und par- tizipatorischen Ansätze werden neue Konzertformate oftmals als intensive atmosphärische Erlebnisse wahrgenommen. Wie aber genau entstehen Atmosphären, wie können sie bewusst erzeugt werden?
Auf Grundlage meiner aktuellen Publikation gebe ich Einblicke in meine Forschungsarbeit und stelle die Konzertatmosphäre als umfassendes Gestaltungs- und Analysemodell für Konzertformate vor. Mit ihr lassen sich die komplexen Zusammenhänge eines Konzertes erfassen und Antworten darauf finden, wie sich neue Konzertformate gezielt gestalten lassen und mit ihnen intensive Erlebnisse erzeugt werden können.
Erstmals fand der Wettbewerb für neue Konzertformate an der Hochschule für Musik Karlsruhe am Freitag, 23. Mai 2025, statt und ich freue mich sehr, als Jurymitglied ganz unterschiedliche und außerordentliche Konzertformate erlebt zu haben. Sie offenbarten viel über ein geändertes Verständnis in Bezug auf die Kulturform „Konzert“, aber auch in Bezug auf das Selbstverständnis und die Rolle der Künstler*innen, des Publikums und der Musik. Der starke Willen der Teilnehmenden, individuelle Ausdrucksformen zu finden und eigenständige Ansätze zu entwickeln, um musikalische, gesellschaftliche, soziale, persönliche, gemeinschaftliche und ästhetische Themen und Ideen aufzugreifen und künstlerisch-konzeptionell umzusetzen hat mich dabei sehr berührt.
Ich wünschte mir sehr viel mehr solcher Möglichkeiten, durch die Studierenden Räume geöffnet werden, sich selbst und ihre Kunst zu reflektieren und neue Ausdrucksformen zu erforschen.
PULSING, ACHING, EXERCISING - SOUNDING OUT HEALTH
Wie wirkt sich Klang auf unser Wohlbefinden aus? Was passiert, wenn Rhythmen und Frequenzen direkt mit unserem Körper interagieren? Mit „PULSING, ACHING, EXERCISING“ haben wir im Rahmen meines Seminars ErlebnisMusik! und in Kollaboration mit der Schlagzeugklasse von Prof. Vanessa Porter, der Musikinformatikklassen von Prof. Dr. Marc Bangert, Prof. Dr. Christoph Seibert und der Kuration des ZKMs ein einzigartiges Konzert am Schnittpunkt von Wissenschaft, Körper und Klang konzipiert, das im Rahmen des EFFEKTE Science Festivals aufgeführt wurde. Wir haben in diesem Konzertformat erforscht, wie Klang den Menschen stimuliert. Ein multisensorisches Erlebnis, bei dem Musik, Technologie und Wahrnehmung verschmelzen.
Mehr dazu: https://zkm.de/de/2025/05/turns-x-effekte-edition-pulsing-aching-exercising
Festspielhaus Baden-Baden, Staatstheater Augsburg, Internationale Stiftung Mozarteum, Salzburg, Komponist & Dirigent Johannes X. Schachtner, Nationaltheater Weimar, OFF I Oboe-Fagott-Festival Kremsmünster, Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg, Deutscher Tonkünstlerverband Augsburg-Schwaben e.V., Klanggrenzen-Festival Karlsruhe, Stiftung Live Music Now, Internationale Weingartener Musiktage Junger Künstler, MehrMusik! Theater Augsburg, Deutsche Mozart Gesellschaft Augsburg, Klassik am See Erlangen, Hochschule für Musik Karlsruhe, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Mozartfeschtle Augsburg, u.a.